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Saisonauftakt mit „Wir-Gefühl“

Nicht immer läuft es rund im Sport. Das gilt auch für das Rhönradturnen, wie der Saisonauftakt in der Bundesklasse der Erwachsenen und den anschließenden Norddeutschen Vereins-Mannschafts-Meisterschaften am 14. September in Brilon zeigte.

Zwei Turner lösen Ticket für die Deutschen Meisterschaften

Celina Schmidtke und Yanneck Gabriel von der SG Heisingen starteten bereits am Vormittag in Brilon bei den Norddeutschen Meisterschaften in den Mehrkampf. Während Celina in der Spirale und ihrer Musikkür sehr wichtige Punkte sammeln konnte, erhielt sie für ihre schwächere Disziplin, den Sprung, eine deutlich niedrigere Wertung als das hochkarätig besetzte Teilnehmerfeld in der Altersklasse 19+. Mit ihrer Gesamtpunktzahl für alle drei Disziplinen kam sie daher leider nur auf den zehnten Rang. Sie qualifizierte sich jedoch für die 62. Deutschen Rhönrad-Meisterschaften im November in Celle und hat dort die Chance, Ihr Können erneut unter Beweis zu stellen.

Yanneck startete nach fünfjähriger Wettkampfpause erstmals wieder für Heisingen in der Bundesklasse. Dafür hatte er mit Trainerin Stefanie Jochem im Vorfeld die erste Musikkür seiner Rhönrad-Laufbahn zusammengestellt. Yanneck überzeugte die Kampfrichter zunächst mit guten Leistungen in der Spirale und im Sprung. In der für ihn neuen Wettkampfdisziplin, der Geradekür mit Musik, fehlte ihm jedoch noch die nötige Routine, um an die Leistung der Konkurrenz anschließen zu können. Sein gutes Gesamtergebnis konnte sich am Ende dennoch sehen lassen: Mit der Bronzemedaille und einem Ticket für die Deutschen Meisterschaften endete für Yanneck ein erfolgreicher Wettkampftag in Brilon.

Norddeutsche Vereins-Mannschafts-Meisterschaften – das „Wir“ gewinnt

Nach den Einzelwettkämpfen am Vor- und frühen Nachmittag schloss sich ein weiteres Highlight des Tages an, die Norddeutschen Vereins-Mannschafts-Meisterschaften.

In Teams von maximal sechs Turnerinnen und Turnern traten in diesem Jahr insgesamt sechs Mannschaften an. Alle mit einem Ziel: den Titel zu gewinnen, oder mindestens den dritten Platz zu sichern, um sich für die Deutschen Vereins-Mannschafts-Meisterschaften im November zu qualifizieren, die im Rahmen des Deutschland-Cups – dem Höhepunkt der Rhönrad-Landesklasse-Turner – in Dortmund stattfinden.

Auch Heisingen ging mit einem Team aus vier Turnerinnen und Turnern an den Start. Neben Celina Schmidtke traten Lisa Rohde, Marcel Schawo und die Jugendturnerin Helena Wehmeyer gegen die starke Mannschafts-Konkurrenz an. Leider musste das Team auf Fabienne Beckmann verzichten, die an diesem Tag nicht dabei sein konnte.

Helena Wehmeyer startete als erste Turnerin für Heisingen in der Geradekür ohne Musik. Mit dem Rückhalt des gesamten Teams und hochmotiviert, zum ersten Mal für die Mannschaft antreten zu dürfen, gelang ihr eine fehlerfreie Kür, die mit guten Punkten belohnt wurde. Für die erst 13-jährige Jugendturnerin ein sehr gelungener Auftakt in ihren ersten Mannschaftswettkampf auf Bundesklasseebene.

Marcel Schawo erzielte mit einem hervorragenden gestreckten Salto rückwärts mit ganzer Schraube die zweit beste Wertung aller Teilnehmenden im Sprung. Der seit zwei Jahren nicht mehr aktive Rhönrad-Turner machte den Heisinger Auftakt damit nahezu perfekt.

Jetzt lag die Hoffnung auf Celina Schmidtke und Lisa Rohde, die jeweils eine Spirale- und Musikkür zeigen durften. Bei der Spirale konnten beide Turnerinnen ihr hohes Niveau nach einem Sturz nicht vollumfänglich zeigen, was zu entsprechenden Punktabzügen führte. Im Anschluss überzeugte Celina jedoch mit ihrer sicher geturnten Musikkür-Darbietung und hatte damit mehr Glück als Teamkollegin Lisa. Als letzte Turnerin des Tages hatte Lisa nicht nur lange auf ihren eigenen Einsatz, sondern auch auf den ihrer Musik warten müssen, die aus technischen Gründen zunächst nicht abspielbar war. Eine zusätzliche nervliche Belastung, durch die es der Heisinger Turnerin nicht gelang, ihre ausdrucksstarke Musikkür fehlerfrei zu präsentieren.    

Bis zuletzt hatten die Heisinger Turner auf das Erreichen des Treppchens und damit auch die Qualifikation für die Deutschen-Vereins-Mannschafts-Meisterschaften in Dortmund gehofft. Umso schmerzlicher war die Nachricht, dass das engagierte Rhönrad-Team den dritten Platz mit unfassbar knappen 0,15 Punkten an die Mannschaft des SC Brilon abtreten musste und sich nicht für den kommenden Wettkampf, gemeinsam mit dem TSV Trittau und dem Magdeburger SV, qualifizieren konnte.

Nach einem langen und aufregenden Wettkampftag waren sich alle Heisinger einig. Auch wenn nicht jede Übung einwandfrei funktioniert hatte und das Team sich am Ende mit dem vierten Platz in der Mannschaftswertung zufriedengeben musste, gab es einen Gewinner: das unschlagbare Heisinger Zusammengehörigkeitsgefühl!