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Du betrachtest gerade Rhönrad-Wettkampf: Spannend bis zum Schluss

Schauplatz der diesjährigen Norddeutschen Jugendmeisterschaften im Rhönradturnen: Bielefeld. Ausrichter TSVE 1980 e.V. hatte die Veranstaltung im Vorfeld gut organisiert und rechtzeitig über die angespannte Parkplatzsituation informiert. Grund dafür war das Fußball-Bundesligaspiel zwischen Arminia Bielefeld und Dynamo Dresden, das für diesen Tag in der benachbarten Schüco-Arena angesetzt war.

Die sechs Heisinger Bundesklasse-Turnerinnen und Turner Pauline Hinz, Miriam Otto, Lisanne, Marieke und Jonathan Jaeger sowie Helena Wehmeyer reisten am frühen Morgen zum Einturnen an. Um 11.00 Uhr startete der offizielle Wettkampf mit dem Einmarsch der insgesamt 90 Teilnehmenden. Danach hieß es: auf den eigenen Einsatz warten. 

AK 13/14 - im stark besetzten Feld punkten

Als erste Turnerin startete Miriam in ihren Dreikampf. In ihrer ersten Disziplin Sprung erzielte sie mit 11,30 Punkten für einen gehockten Salto vorwärts einen sehr guten Ausgangswert. Auf Miriam folgte Helena, die mit einem geprellten Finger und dem gleichen Sprung überraschend gut ablieferte und hier mit 12,90 Punkten die Tageshöchstwertung in ihrer Altersklasse erhielt. Auch Lisanne, die im 28 Teilnehmer starken Feld lange auf ihren Einsatz hatte warten müssen, freute sich nach erst kürzlich überstandenem Infekt über die Wertung von 11,40 Punkten, mit der sie die Kampfrichter für ihre Darbietung belohnten. 

Leider konnten alle drei Turnerinnen ihr gewohnt hohes Niveau in der Geraden nicht abrufen. Während Miriam und Lisanne ihre Küren mit jeweils einem Großabzug beendeten, musste Helena durch zu geringen Schwung gleich zwei Mal das Rad verlassen. So verschenkten alle drei Heisingerinnen vor der letzten Disziplin des Tages wichtige Punkte und gingen angespannt in ihre Spirale-Küren. Leider gelang es nur Helena, ihre Übung fehlerfrei durchzuturnen, für die sie wertvolle 12,00 Punkte erhielt (im Video).

AK 15/16 - motiviert das Ziel im Blick

Marieke hatte in ihrer Altersklasse gleich mehrere, sehr starke Konkurrentinnen, gegen die sie antreten musste. Zufrieden war sie insbesondere mit ihrer Leistung beim Sprung, der im Training nicht immer optimal funktioniert hatte. Sie erhielt für ihren gehockten Salto vorwärts sehr respektable 11,00 Punkte. Leider musste auch sie einen Großabzug bei ihrer Gerade-Kür hinnehmen, zeigte in der Spirale dann aber wieder eine sauber geturnte Übung, die sich mit einer Wertung von 9,25 Punkten absolut sehen lassen konnte.

AK 17/18 - langer Atem

Pauline brauchte an diesem Tag einen besonders langen Atem: Nachdem sie bereits erfolgreich gesprungen (Video unten) und eine sehr gute Spirale-Übung abgeliefert hatte, war sie eine der letzten von insgesamt 13 Turnerinnen in der Geraden am späten Samstagnachmittag. Aber auch der amtierenden NRW-Meisterin gelang es nicht, das Rad ohne Großabzug zu verlassen. 

Das wiederholte sich bei ihrem Team-Kollegen Jonathan, der mit seinem hervorragenden Sprung, einem Salto vorwärts mit halber Schraube und 14,30 Punkten, eine optimale Wettkampf-Basis legte, im Anschluss eine gute Spirale zeigte, aber ebenfalls in der Geraden ausstieg. 

Wenn g(G)erade mal nicht(s) läuft

Auffällig bei diesem Wettkampf: Insbesondere die Turnerinnen zeigen im Gerade-Training konstant gute Leistungen, die sie an diesem Tag nicht abrufen konnten. Das schweißte das Team besonders zusammen, das der Siegerehrung und den Wettkampfergebnissen entgegenfieberte. 

Wer fährt zu den Deutschen Jugendmeisterschaften?

Auch wenn alle sechs die geforderte Punktzahl für das Weiterkommen erreicht hatten, war die jeweilige Platzierung das Zünglein an der Waage. In der AK 13/14 löste Helena mit ihrem überraschenden dritten Platz als Einzige das Ticket für die Deutschen Jugendmeisterschaften, die dieses Jahr im Rahmen des “Internationalen Deutschen Turnfests” am 29.05.25 in Leipzig stattfinden. Miriam und Lisanne hatten es auf den Rängen 20 und 21 leider nicht unter die besten 12 Turnenden dieser Altersklasse geschafft. Freuen konnten sich auch Marieke, Pauline und Jonathan, die sich mit ihren Plätzen 12, 9 und 3 ebenfalls qualifizierten und gegen ihre Konkurrenz in der AK 15/16 und 17/18 durchsetzten.  

Wie man eine Sporthalle schnell räumt

Wie schnell 90 Turnende plus Anhang eine Sporthalle verlassen, wenn es darauf ankommt, stellte der TSVE Bielefeld e.V. am frühen Samstagabend eindrucksvoll unter Beweis: Während sich nach Wettkämpfen meist viel Zeit für Fotos, das Aufräumen und Zusammenpacken sowie das gegenseitige Verabschieden genommen wird, reichten dieses Mal zwei Sätze der Organisatoren, um die Halle zügig zu leeren: “Das Fußballspiel nebenan ist gleich zu Ende. Dann wollen auch 26.000 Fußballfans nach Hause!” Da geht man dann doch lieber mal ganz schnell…